Warum Anerkennung so wichtig ist oder eben auch nicht, lesen Sie in diesem Artikel. Soziale Anerkennung ist eines der erforschten Lebensmotive bzw. Lebensbedürfnisse, welches jeder Mensch in sich trägt. Jeder hat ein Bedürfnis nach Anerkennung. Bei dem einen ist es mehr ausgeprägt bei dem anderen weniger. Das Bedürfnis nach Anerkennung ist in jeder Persönlichkeit verankert bzw. liegt in unserer Veranlagung.
Menschen mit einem hohen Bedürfnis nach Anerkennung gelten eher als unsicher. Menschen mit einem geringen Bedürfnis nach Anerkennung gelten als selbstsicher. Dass diese beiden Persönlichkeitsmerkmale die Ursache für Reibung oder Konflikte sein können, liegt auf der Hand. Und lesen Sie etwas weiter unten im Text.
Jemand mit einem starken Bedürfnis nach Anerkennung ist auf das Echo von außen angewiesen (Freunde, Arbeitskollegen, Familienmitglieder etc.). Diese Menschen streben nach Bestätigung, oftmals nach Perfektionismus und nach sozialer Akzeptanz. Häufig sind sie kritiksensibel, wollen Fehler vermeiden und haben Angst vor Zurückweisung.
Dagegen sind Menschen mit einem geringen Bedürfnis nach Anerkennung komplett anders programmiert. Sie sind selbstsicher, oftmals nicht auf den Mund gefallen und meistens eher direkt, wenn es um das Thema Kommunikation geht. Kritik spornt diese Menschen an, und Fehler sehen sie als etwas Positives, da man aus ihnen lernt.
Natürlich sind etliche Menschen, die beide Seiten in sich tragen und irgendwo als „neutral“ einzustufen sind. Diese sind in einigen Situationen unsicher, in anderen wiederum sehr selbstsicher.
Einer der erfolgreichsten Torwarte der deutschen Fußballgeschichte beispielsweise war und ist gefühlt ein Mensch mit einem möglicherweise geringen Bedürfnis nach Anerkennung. Schauen Sie sich seine vergangenen Interviews an, wenn er einmal ein Fußballspiel verloren hatte. Man wird feststellen, wie selbstsicher er mit Kritik umging. Ein verlorenes Spiel galt als Ansporn, um beim Rückspiel oder im nächsten Turnier extra gut zu sein. Kritik wurde für ihn zum Motivator.
Ein Top-Star aus dem Musikbereich und ehemaliges Mitglied einer der erfolgreichsten Boygroups aus Großbritannien zeichnete sich in der Vergangenheit in den Medien aus als Mensch mit einem äußerst hohen Bedürfnis nach Anerkennung. Während der Phase seiner ersten Solo-Alben zu Beginn der 2000er Jahre, brachten ihn Kritik, falsche Schlagzeilen und fehlendes Lob vom Publikum oder der Journaille oftmals aus dem Gleichgewicht. Aussetzer waren die Folgen. Mittlerweile hat er gelernt, mit einem hohen Bedürfnis nach Anerkennung umzugehen. Sicherlich ist seine neue private Situation (Frau und Kind) dafür ein möglicher Auslöser gewesen.
Selbstsichere und unsichere Menschen schätzen sich tendenziell nicht. Selbstsichere Menschen denken, dass unsichere Menschen ihr eigener ärgster Feind sind, da sie ihrer Meinung nach zu sehr aufs Außen hören. Menschen mit einem hohen Bedürfnis nach Anerkennung denken, dass selbstsichere Menschen zu glatt sind.
Beide Veranlagungen sind definitiv in unserer Welt vorhanden und bieten somit Stoff für Missverständnisse, Reibungen und Konflikte. Wenn man sich allerdings dieser Thematik bewusst ist, dass andere Menschen bezüglich sozialer Anerkennung anders ticken als man selbst, ist man klar im Vorteil. Und viele Situationen werden nicht mehr so heiß gegessen, wie sie gekocht werden.
Unsichere Menschen (mit einem hohen Bedürfnis nach Anerkennung) sind fast permanent aufs Außen und auf positives Feedback angewiesen. Sollten sie in der Situation sein, dass sie in ihrem Alltag kein Feedback empfangen können, können Maßnahmen im Rahmen eines Coachings erarbeitet werden. Selbstsichere Menschen sollten sich bewusst sein, dass nicht jeder selbstsicher ist.
Wer es genau wissen will, wie er bezüglich sozialer Anerkennung tickt, darf sich gerne bei mir melden. Eine Persönlichkeitsanalyse (Reiss Motivation Profile) wird definitiv Klarheit schaffen und Sie wieder ins Gleichgewicht im Beruf und im Privaten bringen. Der Forschung sei gedankt.